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Beratungsfirmen regieren Staat

Ohne Beratungsfirmen geht in der deutschen Politik fast nichts mehr. Der Staat wird immer abhängiger. Ob Verteidigungsministerium, Bundesamt für Migration, Innenministerium oder Verkehrsministerium, überall gehen Unternehmensberater ein und aus.

Laut eines Berichts der Tagesschau vom 12. März 2021 hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr über 430 Millionen Euro an Unternehmensberaterhonoraren gezahlt. Das ist eine Steigerung von nahezu 50 Prozent gegenüber 2019. Der größte Brocken fällt mit 204 Millionen auf das Innenministerium, den zweiten Platz belegt das Verkehrsministerium, das immerhin 63 Millionen für Berater lockergemacht hat. Laut eines Berichts von spiegel online schätzt Dietmar Fink, Professor für Unternehmensberatung und -entwicklung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, dass der Staat weit mehr, nämlich jährlich etwa 3 Milliarden (!) Euro für Unternehmensberater ausgibt. Experten könnten die Arbeit von Beamten und der Verwaltung jedoch immer nur ergänzen. Sogar ehemalige Berater renommierter Firmen verweisen auf die Problematik der zunehmenden Abhängigkeit des Staates von externen Beratungsfirmen. In früheren Jahren wurde die Verwaltung aus Kostengründen drastisch verkleinert, nun kommt die späte Einsicht.

Laut tagesschau.de wird der Einkauf von Fachwissen oftmals als viel zu überteuert gesehen, zumal der Staat mittlerweile selbst über Tausende Mitarbeiter in den Ministerien mit hohem Sachverstand verfügt. Außerdem wird seitens der Kritiker ein zu großen Einfluss auf die Regierungsarbeit befürchtet. Auch der Bundesrechnungshof kritisierte bereits mehrfach eine mangelnde Wirtschaftlichkeit bei der Beauftragung von Beratern durch die Regierung. Ebenso regt sich in den Behörden selbst Unmut über ein offensichtlich mangelndes Vertrauen in die Kompetenz von hochqualifizierten Mitarbeitern.

Der Bundesregierung ermöglicht die teure Investition zumindest, unpopuläre Entscheidungen auf die Empfehlungen von externen Beratern zu schieben. So können zumindest ihre Wählern bei „Laune“ gehalten werden. Dies wäre allerdings eine mit Steuermitteln sehr teuer erkaufte Absicht.

Quellen: tagesschau.de;
welt.de; spiegel.de

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