Theorieprüfung auf dem Prüfstand

Trotz anderweitiger Aussagen der Geschäftsleitung der arge tp21, die für den amtlichen Fragenkatalog der theoretischen Fahrerlaubnisprüfungen zuständig ist, wächst dieser Jahr für Jahr deutlich an, wird jährlich zweimal (!) geändert und umfasst nun bereits mehr als 1.500 Aufgaben.

Betrachtet man die Nichtbestehensquote der theoretischen Fahrerlaubnisprüfung bis 2013, so wies sie über mehrere Jahrzehnte lediglich eine sehr geringe Schwankungsbreite auf. Auffällig ist jedoch, dass deren kontinuierlicher Anstieg exakt in dem Jahr der Aufnahme von Videosequenzen in die theoretische Prüfung (1. April 2014) beginnt. Dieser Zusammenhang ist in allen 16 Bundesländern statistisch deutlich erkennbar. Auffallend ist weiterhin, dass in der Vergangenheit die Nichtbestehensquote linear mit der zunehmenden Anzahl von Videosequenzen anstieg.

Die Bemühungen des Interessenverband deutscher Fahrlehrer (IDF), von der arge tp 21 bzw. vom Bundesverkehrsministerium statistisches Material über die Häufigkeit der fehlerhaften Beantwortung einzelner Theoriefragen, insbesondere derjenigen Fragen, die mit einer Videosequenz verknüpft sind, zu erhalten, blieben bis heute ergebnislos, da angeblich darüber keine Daten erhoben werden. Dies ist umso unverständlicher, als an anderer Stelle hervorgehoben wurde, dass der Fragenkatalog mit viel Aufwand und vielseitiger Fachexpertise gepflegt werde. Uns völlig unverständlich, wie ein effektives Qualitätsmanagement funktionieren soll, wenn nicht einmal eine Übersicht geführt wird, mit welcher Häufigkeit Fahrerlaubnisbewerben an einzelnen Fragen scheitern.

Ergebnisse der Umfrage des Interessenverband Deutscher Fahrlehrer (IDF) zeigen deutlich, dass die Fahrlehrerschaft kein besonders gutes „Bild“ von den Theoriefragen hat. Hier die Ergebnisse im Einzelnen:

Ohne die Umfragewerte weiter kommentieren zu wollen, wird mehr als offensichtlich, dass der Theoriefragenkatalog dringend grundlegender Veränderungen bedarf.

Theoriefragen: Umfrageergebnisse bis Dezember 2021