Kompetenzerhalt durch Rückmeldefahrten
Insbesondere Senioren können durch die Nutzung eines Autos bis ins höhere Alter ihre individuelle Mobilität erhalten. Sie erleben dies zu Recht als einen nicht zu unterschätzenden hohen Grad an Unabhängigkeit. Allerdings gehen damit häufig auch diverse Probleme für die Verkehrssicherheit einher. Die individuelle Fahrfähigkeit kann dabei nicht nur durch geistige und körperliche Veränderungen eingeschränkt sein. Oft fehlt ihnen auch eine gewisse Routine in realen Verkehrssituationen, beispielsweise bei komplizierten Kreuzungssituationen, wo bisweilen sehr knifflige Vorfahrtsregelungen zu beachten sind. Oder aber sie sind mit neueren Regelungen im Straßenverkehr schlicht nicht mehr vertraut. Auch die eigene Einschätzung ihrer Fahrtüchtigkeit und Fahrkompetenz führt nicht selten zu einer deutlichen Über- oder Unterschätzung, die sie selbst und andere in realen Verkehrssituationen gefährdet.
Vergangenes Jahr startete der DVR eine Kampagne zur sogenannten Rückmeldefahrt für Ältere. Dabei handelt es sich um ein freiwilliges Angebot von Fahrschulen. Sie erfolgen in der Regel in Wohnortnähe mit dem eigenen Pkw.
Fahrlehrkräfte machen sich zunächst während der Fahrstunde ein Bild über das Fahrverhalten des Teilnehmenden, besprechen ihre Beobachtungen dann im Anschluss und geben entsprechende Empfehlungen. Ziel dieser Maßnahme ist es, dass Ältere die eigene Fahrkompetenz realistisch einschätzen und damit einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten. Entscheidend ist auch, dass beide Beteiligten das Ergebnis diskret behandeln, es also für sich behalten. Somit haben Rückmeldefahrten keinerlei Konsequenzen für die zukünftige Fahrerlaubnis. Allerdings ersetzt diese Maßnahme nicht die regelmäßigen Gesundheitschecks, denen sich die Seniorinnen und Senioren freiwillig unterziehen sollten.
In jedem Fall wäre diese Maßnahme für diese Altersgruppe sozial weniger einschneidend als die von der Europäischen Kommission erarbeitete Gesetzesvorlage einer fünfjährigen Überprüfung der Fahrtauglichkeit für Ältere ab 70. Quelle: www.dvr.de