Alter Verbrenner oder neues E-Auto?
Eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung (Ifeu) Heidelberg kommt zum Ergebnis, dass es sich unter dem Gesichtspunkt „Klimavorteil“ bereits heute durchaus lohnen kann, vorzeitig vom Verbrenner auf ein Elektrofahrzeug umzusteigen.
Bei Verbrennungsmotoren entfallen gerade einmal 15 Prozent der klimarelevanten Emissionen auf die Herstellung aber 85 Prozent auf den Betrieb, also auf die Herstellung und Verbrennung fossiler Kraftstoffe. Somit ist eine lange zurückliegende Produktion des Fahrzeugs für die CO2-Bilanz über den gesamten Lebenszyklus kaum von Bedeutung. Im Vergleich zu älteren Verbrennern müssen Elektroautos mehr Kilometer fahren, bis sich ihre Herstellungsemissionen amortisiert haben. Die Studie besagt, dass dies bei einer durchschnittlichen Jahresfahrleistung von 13.750 Kilometern nach 5,2 Jahren der Fall ist.
Die Herstellung von Elektroautos ist zwar nach wie vor klimaschädlicher als die von Verbrennern, aber durch den umweltfreundlicheren Betrieb werden über den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge etwa 50 Prozent weniger Emissionen ausgestoßen. Die Studie legte für Benziner einen durchschnittlichen Verbrauch von sieben Litern pro 100 km fest und etwa 21 Kilowattstunden für ein Elektrofahrzeug. Zudem blasen Verbrenner gesundheitsschädliche Schadstoffe in die Luft.
Eine Ausnahme macht die Studie allerdings: Wer pro Jahr weniger als 3.000 Kilometer fährt, kann seinen Verbrenner ohne schlechtes Umwelt- und Klimagewissen weiterfahren.
Allerdings muss auch kritisch beleuchtet werden, woher der Strom für E-Autos stammt, also wie er produziert wird. Und da sieht es heute zumindest in Deutschland noch nicht so „umweltfreundlich“ aus. Bislang werden dafür immer noch auch Kohle- und Gaskraftwerke eingesetzt.
Quelle:
www.ifeu.de/themen/mobilitaet