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Wirkung von Blitzmarathons verpufft

Die Universität Passau hat die Wirkung von Blitzmarathons untersucht. In die Studie flossen Forschungsdaten der Landesämter für Statistik zu 1,5 Millionen Unfällen in den Jahren 2011 bis 2014 ein. Diese beinhalteten Informationen zu Ort, Zeit, zu den Beteiligten und zur Unfallursache. Hinzu kamen Daten zu allen Blitzern an Blitzmarathon-Tagen und normalen Tagen sowie Daten von mehr als 2.400 Messstationen, die stündlich Geschwindigkeit und Verkehrsaufkommen erfassten.

Um die Wirkung der begleitenden Kampagne zu untersuchen, wertete das Team 60 Millionen Presseartikel kombiniert mit Daten von Google Trends und Twitter aus. So konnte belegt werden, dass das Publikum die Medienberichterstattung zu den Blitzmarathons auch tatsächlich wahrnahm. Einige Tage vorher wird in den Medien gezielt über die Gefahren des Rasens informiert und auch der genaue Termin der Überwachungsoffensive angekündigt. Dadurch sollen Menschen dazu angeregt werden, ihr Verhalten in eine bestimmte Richtung zu verändern. Im konkreten Fall also: weniger zu rasen.

Blitzmarathons führen zwar dazu, dass die Geschwindigkeit an diesem Tag sinkt. Während der Aktion fahren die Menschen langsamer und vorsichtiger. Auch die Zahl der leichten Unfälle geht in dieser Zeit signifikant um 8 Prozent zurück. Ähnlich ist die Tendenz bei schweren und tödlichen Unfällen. Unfallverursacher sind dabei mehrheitlich männlich und keine Fahranfänger.
Die Passauer Wissenschaftler konnten jedoch nachweisen, dass diese Kampagne keine nachhaltige Wirkung zeigt. Zwar halten sich Fahrerinnen und Fahrer während der Blitzmarathons häufiger an die Geschwindigkeitsbeschränkungen, doch bereits am Tag danach ist der Effekt gleich Null. Auf Autobahnen wird selbst während der Blitzmarathons weiter gerast.

Die Erkenntnis aus dieser Studie: Gut zureden hilft bei Raserinnen und Rasern nichts. Die Menschen fahren nur langsamer, wenn sie Sorge haben müssen, geblitzt und bestraft zu werden. Blitzmarathons haben nachweislich keinen anhaltenden Effekt für Sicherheit auf den Straßen.

Quelle:
ftp.iza.org/dp12863.pdf

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