Digitale Rolle rückwärts
Anfang Dezember 2023 berichtete eine Vielzahl deutscher Medien, dass die neu gewählte Regierung in Neuseeland an allen Schulen Handys verbieten will. Dazu schreibt die National Party in Neuseeland: „Um den Leistungsrückgang umzukehren, müssen sich die Schüler während ihrer kostbaren Unterrichtszeit auf ihre Aufgaben konzentrieren.“ Der Leistungsabfall in den vergangenen 30 Jahren gefährde nicht nur den künftigen Lebensunterhalt der Kinder, sondern auch den Wohlstand Neuseelands. Mit dem Verbot geht die Hoffnung einher, dass diese Maßnahme die Steigerung der Konzentration unterstützt und so die Lese- und Schreibfähigkeiten der Schüler verbessert werden. Immerhin zählten Neuseeländische Schulen bei der Lesekompetenz zu den weltweit Besten. Doch diese Kernkompetenzen sind in den letzten drei Jahrzehnten so stark zurückgegangen, dass einige neuseeländische Wissenschaftler eine Schulkrise befürchten. Der neu gewählte Premierminister sieht in dem geforderten Verbot die Möglichkeit, „dass Schüler wieder lernen und Lehrer wieder unterrichten“.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass Frankreich bereits seit 2018 ein Handy-Verbot an Schulen erteilt hat. Die Niederlande und Großbritannien wollen im kommenden Jahr nachziehen. Der Deutsche Lehrerverband hatte sich aber erst im Oktober 2023 klar gegen ein absolutes Verbot ausgesprochen und plädiert dafür, mobile Geräte sinnvoll im Unterricht einzusetzen.
Was das mit „Fahrschulen“ zu tun hat, konnten Sie in der Ausgabe 4/24 der Fahrlehrerpost lesen. Für den Interessenverband Deutscher Fahrlehrer (IDF) ist es nicht einsichtig, dass sich Deutschland ganz offensichtlich gegen wissenschaftliche Befunde aus der Bildungspolitik stellt. Bleibt nur zu hoffen, dass das Verkehrsministerium diesem weltweiten Trend folgt und den Theorieunterricht auch zukünftig in Präsenzform vorschreibt.